10 Dinge

…die eine Orchesterprobe wenn schon nicht zum Scheitern, dann aber wenigstens an den Rand des gerade noch Möglichen bringen:

  1. Eine kapitale Libelle, die wie ein brummender Hubschrauber durchs geöffnete Fenster fliegt und ganz offensichtlich ein Problem mit blockflötenden Mädchen hat, auf die sie sich alsbald mit abnormem Tempo stürzt.
  2. Ein abgerissener Knopf, egal wo.
  3. Ein offenstehender Reißverschluss, ebenfalls egal wo. (Aber dort besonders.)
  4. Ein Erstklässler, der seinen Kopf zur Tür hereinsteckt und erschreckt „Huh!“ ruft.
  5. Frau Schmitz-Hahnenkamp, die zur Tür hereinstürmt, mit einer Metallplatte herumwedelt und nach dem dazugehörigen Metallophon fragt. (Es steht in ihrer Klasse.)
  6. Fehlendes Ventilöl, das kurzerhand durch beherztes Hineinspucken ins Instrument ersetzt wird. (Wuäh!)
  7. Ein Beamer, der plötzlich laut surrend anspringt und merkwürdige Dinge auf die Wand projiziert, weil jemand vergessen hat, das Laptop auszustöpseln.
  8. Ein Kind, das dringend auf seiner Geige vorspielen möchte und schon seit zwei Wochen Unterricht hat.
  9. Die Kombination aus einer B-Trompete, einer Es-Klarinette und 7 Kindern, die Klavier spielen. An einem Klavier.
  10. Eltern von immerhin 9 Kindern, die ihren Nachwuchs zum Schulorchester anmelden, obwohl dieser noch nie in seinem Leben ein Instrument in der Hand hatte.

Hurra, die neue CrazyFunkyChicken-Saison hat begonnen! :mrgreen:

Und der Dienstag kommt…

Es gibt da diese neue Zigarettenwerbung Don’t be a Maybe. Ich fahre auf dem Schulweg mehrmals dran vorbei. Trotzdem hat es eine ganze Weile gedauert, bis ich sie verstanden und für blöd befunden habe. Sei mutig, wage dich ins Leben, don’t be a maybe. Rauchen ist blöd, weiß ja jeder und ein MAYBE will ja auch keiner sein. Oder vielleicht doch?

Ich bin kein Maybe. Ich bin ein Gefahrensucher. Oder – prägnant und kurz – eine dumme Nuss. Zumindest was den Musikunterricht bei den Drittklässlern derzeit anbelangt. Ich habe mir nämlich was für ihr Sommerfest überlegt. Vielmehr bin ich bei youtube drüber gestolpert:

Intellektuell und vom Bewegungsdrang her kommt das den Drittklässlern sehr entgegen. Viel falsch machen können sie dabei auch nicht. Man nimmt eine Pumpe, spannt einen Gummihandschuhfinger drüber und macht halt so ffftt-phhhhh-ffftt-phhhh. Das Ganze im der Musik angemessenen Tempo. Wird wohl nicht so schwer sein.

Hahaha, ganz doofe Idee, Frau Weh!

Tatsächlich war die erste Probe heute so fatal, dass ich den heutigen Abend am liebsten in einem dunklen, schallisolierten Raum verbringen würde. Und den morgigen auch.

Weiß hier eigentlich jemand, wie viel Lärm Luftpumpen machen können?

Und wie weh flitschende Gummihandschuhe tun?

Und auf was für un-sag-ba-ren Internetseiten man landet, wenn man Luftpumpe, Gummihandschuhe und Instrument bei google eingibt?

Also das alles zusammen genommen war jetzt WIRKLICH zu viel für mich. Cheerio, Miss Sophie!

Nuppelalarm

„Der Nuppel ist weg!“

Panisch blickt sich die kleine Cellistin um. Synchron springen alle CrazyFunkyChicken auf und helfen bei der Suche. Ich seufze und pule mir die Ohrenstöpsel heraus während ich der Hilfsbereitschaft in ihrer perfekt aufeinander abgestimmten Choreographie zusehe. Während das Saxophon tröstet, rutscht die Percussiongruppe kniend den dreckigen Boden ab. Zentimeter um Zentimeter. Die Blockflöten suchen im Nebenraum. Typisch, da waren wir gar nicht drin. Die Trompete bietet als Ersatz ein Ventil an („mit dem spiele ich ja noch nicht.“) und der allseits praktisch veranlagte Frank (ein bestimmtes Instrument kann ich noch nicht zuordnen, wir probieren noch durch, wo der musikalische Kollateralschaden am geringsten ausfällt) überlegt, ob man vielleicht eins aus Kaugummi…? Die ganze Truppe brummt wie ein gut geölter Hummelschwarm. Ob Rimsky-Korsakov auch ein Schulorchester hatte?

„Da ist er ja!“

Triumphierend hält eine der atemlosen Querflötistinnen den wiedergefundenen Gumminuppel in die Höhe. Szenenapplaus. Glücklich lassen sich alle wieder auf ihre Hocker plumpsen.

„Hach“, meint einer der Klavier-Cajon-malsehenwasnoch-Spieler, „wir sind schon ein richtig gutes Team!“ Allgemeine fröhliche Zustimmung brandet auf.

Wie, frage ich mich später – wieder wohltuend verstöpselt – , wie kriege ich diese Harmonie nur ins Spiel?

Besucher

Bei der CrazyFunkyChicken Probe drängeln sich die Zuhörer. Das benachbarte Gymnasium hat Zeugniskonferenz und ein ganzer Schwall ehemaliger Schüler ergießt sich in den Musikraum. Die meisten erkenne ich, bei manchen muss ich passen. Groß sind sie geworden. Und ruhiger. Und irgendwie erwachsen. Vor gar nicht langer Zeit haben sie hier im Chor gesungen, Inselmusik vorgestellt oder beim Warm Up abgerockt. Ich fühle mich innendrin ein bisschen sentimental angerührt.

„Ooooh, Frau Weh, Sie haben sich ja gar nicht verändert!“ strahlt mich Max-der-Fünftklässler an, der letztes Jahr noch selbst Mitglied im Schulorchester war und mich manche Schweißperle gekostet hat.

„Doch, Sie sind noch hübscher geworden!“ beteuert Marco, mittlerweile zwei Köpfe größer und reichlich verpickelt. Begehrlich schielt er auf das neue Keyboard, das einsatzbereit neben dem Cello wartet. Alte Schleimbacke.

Ich freue mich über den Besuch und will wissen, wie der Musikunterricht so sei. Schließlich habe ich jeden Einzelnen mit gutem Gewissen ziehen lassen können. Betretenes Schweigen.

„Naja, nicht so der Knaller. Die meisten haben den Dombrowski. Der schreit meistens rum. Wir müssen eigentlich nur schreiben und lernen und so.“ „Ja, der ist total doof.“ „Das ist eigentlich überhaupt kein Musikunterricht. Also wir machen jedenfalls keine.“

Ich interveniere – Kollegenschelte kommt bei mir nicht gut an – werde aber umgehend darüber informiert, dass von der 5 bis zur 9 eigentlich gar nicht musiziert wird. Stattdessen – so man ihnen denn glauben darf – schreiben sie einen Test nach dem anderen in Musiktheorie und dergleichen. Wenigstens ein bisschen singen zwischendurch? Nö.

„Ich habe jetzt Musik abgewählt“, gibt Sandra zu. Ich bin nicht nur überrascht, ich bin tatsächlich sprachlos. Sandra ist jetzt 16, hochmusikalisch, zwei Instrumente, die sie bereits im zweiten Schuljahr äußerst passabel spielen konnte, dazu eine Stimme, dass sich Herr Bohlen an der eigenen Spucke verschlucken würde, so sie denn diesen Weg wählen würde. Und jetzt das. Ich habe den Lehrplan der weiterführenden Schulen natürlich nicht im Kopf, würde aber jeden Eid schwören, dass Musik machen auch dort verankert ist.

Aber sie würde gerne nächstes Jahr zum Praktikum kommen, eigentlich interessiere sie sich fürs Theater, aber dass es ziemlich unrealistisch sei, dort unterzukommen, wisse sie natürlich. Und Lehrerin werden, das wäre auch so ein Traum. Musik natürlich, das wäre das Größte!

Ich genehmige mir im Stillen den Kollegen Dombrowski für den Moment auch doof zu finden und platziere die Besucher zur Jamsession zwischen die neugierigen Orchesterkinder, die mit großen Augen und noch größeren Ohren den Schilderungen der Großen folgen. Wir unterlegen „Puck, die Stubenfliege“ mit halsbrecherischen Sambarhythmen, lernen schnell etwas über Offbeat, den alten Schlingel, lachen viel und beschließen einen Gegenbesuch der CrazyFunkyChicken im Musikunterricht der Großen. Zum Marsch blasen*.

 

*(Marco schwört, dass er „zum in den Arsch blasen gehört habe“. Dies entbehrt natürlich jeder Grundlage!)

 

 

Ice Ice Baby

Björks unverwechselbare Stimme dringt aus den Boxen. Sie perlt über eisklare Höhen, um anschließend in gletschertiefe Spalten zu stürzen. Sie stöhnt, wimmert und schreit. Sie säuselt, schmeichelt sich ein und liebkost ihre Zuhörer. Frau Gudmundsdóttir macht es den Viertklässlern nicht leicht. Sie sitzen wir erstarrt auf ihren Stühlen, bei manchen malt sich unverhohlenes Entsetzen auf den Gesichtern ab. Aber sie sind vorsichtig in ihren Äußerungen. Bläue ich ihnen doch seit jeher ein, dem Hörverhalten anderer mit Respekt zu begegnen. Es ist nicht alles Pop, was glänzt.

Ich lasse sie die Musik inhalieren und abschmecken wie einen besonders intensiven Rotwein beim Degustierseminar. (Mancher im Raum würde sie wohl auch gerne ohne Umwege in einen Blechnapf spucken.) Den landschaftlichen Besonderheiten der rauen Schönheit Islands versuchen wir uns durch Bilder von Fjorden, Geysiren und atemlos weitem Land zu nähern. In Erzählungen von Elfen und Trollen und dem Klang isländischen Folks (mit Eivor Pálsdóttir mute ich ihnen zugegebenermaßen extrem viel zu) suchen wir die einzelnen Einflüsse, aus denen Björk ihr Tongeflecht spinnt.  In Gruppenarbeit sollen die Kinder zu den Klängen Texte schreiben. Ich lese die Worte Einsamkeit, Traurigkeit und Angst, aber auch Stärke, Schönheit und gewaltige Natur. Manche bedienen sich des Elfchens als einfachem dichterischem Format:

Einsam

So stark

singt sie dort

Wind und stürmisches Meer

Verbunden

Sie haben es. Ich bin stolz auf die Viertklässler. (Und auch ein kleines bisschen auf mich.) Ich verzeihe all die rotzreifen Pietros, schnuckelpuppigen Mileys und milchgesichtigen Justins. Die Viertklässler sind soweit, dass sie anfangen, hinter die Klänge zu forschen, zu erkennen, dass Musik nicht nur alleine für sich steht, sondern ein Produkt vieler Faktoren darstellt. Dass man nicht alles schön finden muss, aber in allem etwas finden kann. Und sei es die Erkenntnis, dass man dieses Stück nun wirklich nicht noch einmal hören möchte.

Am Ende sind alle erschöpft. Ich frage, ob wir zum Abschluss noch ein bisschen ans Klavier zum Singen wollen.

Ins zustimmende Geschrei mischt sich eine große Portion Erleichterung 😉

 

Licht und Schatten

Die zweite Einheit Licht und Schatten bei den Zweitklässlern. Heute wird experimentiert. Alle sind aufgeregt und wuselig. Taschenlampen in allen Formen und Größen werden präsentiert. Ich habe verschiedene Materialien vorbereitet, die die Kinder in Gruppen auf ihre Lichtdurchlässigkeit überprüfen sollen. Aber vorher sollen sie Vermutungen anstellen. Viele wissen nicht, was Leder ist, einige haben noch nie in ihrem Leben Alufolie gesehen. Hmm, Zweifel sind angebracht.

Dementsprechend abenteuerlich sind dann auch die Vermutungen. Einige Ahs und Ohs sind zu hören, als die Kleingruppen im abgedunkelten Klassenraum die Materialien testen. Lustig wird es, als sich die Kinder in Nase und Mund leuchten. Halloween lässt grüßen. Ich hab auch was gelernt, beim nächsten Mal gestalte ich die Arbeitsblätter anders. Der Unterschied zwischen den Spalten Das vermute ich und Das habe ich herausgefunden muss optisch deutlicher sein. Einige Kinder finden sich nicht zurecht und kreuzen wild durcheinander an. Ansonsten war es ok. Vor und nach den Versuchen jeweils eine Kreisphase, die sehr strukturiert und diszipliniert abläuft. Man merkt, dass es den Zweitklässlern Spaß macht. Außerdem zahlt sich nun aus, dass wir regelmäßig im Kreis arbeiten. Den können sie jetzt richtig gut. Ich kann mich komplett aus dem Unterrichtsgespräch ausklinken, die Meldekette funktioniert, die Gesprächsregeln sitzen. Schön.

In der zweiten Runde geht es dann darum herauszufinden, wie sich der Schatten verändert, wenn die Entfernung zur Lichtquelle variiert. Hier kommen dann auch die Schattenfiguren erstmalig zum Einsatz. (Der Drache bekommt kurzen Szenenapplaus. Besonders als er mit Scheinwerfer an die Wand geworfen wird. Und die Zweitklässler kennen die Dinosaurierfiguren noch gar nicht…)

So viel zum Licht. Schatten gab es allerdings auch. Hausbesuch bei Lennox. Da will ich auch gar nichts zu schreiben, war heftig.

 

Halleluja!

Meine Güte, ich bin heute aufgewacht und – ich muss es in aller Bescheidenheit sagen – hatte gleich zwei geniale Ideen auf einmal:

1. Ich bespreche morgen im Kreis die von mir aufgestellte neue Sitzordnung (vielen Dank für die Kommentare und links. Der FAZ-Artikel trifft es genau!) und lasse die Kinder herausfinden, warum ihr neuer Platz haargenau der richtige für sie ist. Meine Zweitklässler knobeln gerne. Und sie machen gern mal ein Spielchen. Wenn ich sie also morgen auffordere – der Ehre oder vielleicht als Anreiz auch einer zusätzlichen Stunde Freiarbeit halber – herauszufinden, warum ich sie genau so und nicht anders gesetzt habe, dann werden sie Grüppchen bilden und gemeinsam versuchen, die Nuss zu knacken. Und ich habe zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die Sitzordnung steht und die Zweitklässler werden es toll finden. (Soweit zumindest die Theorie. Ich werde dann mitteilen, ob es funktioniert hat.)

2. Das CrazyFunkyChicken-Problem. Noch vier Proben, dann folgt der Weihnachtsgottesdienst. Da es unwahrscheinlich ist, dass die Chaostruppe sich bis dahin noch in Philharmonikersphären aufschwingt, setze ich eben noch eins drauf. Ich packe – sozusagen als Sahnehäubchen – einfach noch den Schulchor (dessen Auftritt und die damit verbundene Probenarbeit ja bereits diese Woche beendet ist) mit einem zusätzlichen Stück dazu. Halleluja! Die Rettung! In diesem Fall von Leonard Cohen. Runter transponiert passt das allseits beliebte und bekannte Hallelujah auf die leeren Saiten von Cello und Geige, Trommel geht immer, Gitarre auch. Erste Strophe passt schon, eine zweite füge ich mit weihnachtlichem Text an. Die Strophen singe ich Solo mit Headset (zusätzlicher Coolnessfaktor!), Chor summt die Melodie mit, das Halleluja zweistimmig von allen, fertig! Damit hätten wir den Ohrwurm, den jede gute musikalische Veranstaltung braucht, der das gesamte Auditorium einfängt und stimmungsvoll nachhallen wird. Ja, vor Rührung weinen werden sie!

Wer spricht da noch über ein gequältes Saxophon? 🙂

Der Tod raucht mit

Religion, 4.Schuljahr. Es geht um den Tod. Ein wahnsinnig spannendes Thema für die Viertklässler. Viele waren schon einmal auf einer Beerdigung, fast jeder trauerte schon um ein liebgewonnenes Haustier. Und dann erst die Sache mit den Würmern…!

Wir streifen die Vorstellungen anderer Weltreligionen, philosophieren über ein Leben nach dem Tod, um dann doch wieder auf den wirklich spannenden Bereich zurückzukommen: wie geht das mit dem UnterdieErdebringen denn nun eigentlich? Gibt es andere Möglichkeiten als den Friedhof um die Ecke?

Maren erzählt: „Meine Oma, die haben wir in so einem Wald vergraben.“

Roman kann toppen: „Bei meinem Opa sind wir mit dem Schiff gefahren und haben ihn ins Meer geworfen.“

Irritierte Zwischenfrage von Laura: „Deinen ganzen Opa? In einem Sarg? Oder wie?“

„Nee“, antwortet Roman, „zuerst ist der verbrannt worden und dann haben wir den Rest in so einen…“, er überlegt, „Aschenbecher getan.“

crazy, funky, damaged

Die CrazyFunkyChicken spielen zum Heulen schön.

Naja, mehr zum Heulen. Das möchte ich jetzt am liebsten auch. Es ist 12.10 Uhr und ich wünsche mich auf die Lehrertoilette, um nienienie wieder rauskommen zu müssen. Noch viermal, dann ist der Auftritt. Ich rechne nicht mehr in Wochen, ich rechne nur noch in Probenterminen. Ich glaube, ich habs verbockt. Geblendet von der strahlenden Erinnerung an das letzte Knallfroschorchester fiel ich dem Hochmut anheim. Todsünde. Jetzt sitze ich da und höre mir den letzten Hauch der Querflöten, die Streiterei zwischen den little drummer boys und das Sterben des Saxophons an. Über die Blockflöten verliere ich keine Worte. Sie sind mir in dem Moment ausgegangen, in dem mir Melissa mit großen Augen berichtete, dass sie zwar gestern ihre Musikmappe wiedergefunden habe, jetzt aber die Flöte fehle. Aber kein Problem, sie könne ja auch einfach mitsingen. So auf düüüt dütdüt düüüüt. Piepsend steht sie vor mir. Was ich denn dazu meine?

Nichts, denn ich muss den Schmerz in meinem linken Fuß veratmen. Unter großem Getöse sind Lara die Platten des Metallophons heruntergefallen. Ich muss mich dringend um die Beschaffung eines neuen Untergestells kümmern.

Ich habe mich verleiten lassen und gedacht, wir könnten alle zusammen spielen. So Musik halt. Das war dumm von mir. Jetzt muss ich sehen, wie ich aus der Nummer ohne Kollateralschäden rauskomme. Zu allem Übel wurde heute im Planungsgespräch mit der örtlichen Geistlichkeit ein neues Lied für den anstehenden Adventsgottesdienst ausgegraben. A-Dur, drei Kreuze.

Die schlage ich auch, wenn das mal alles gut geht.

So ein Yama(ha)!

Schon seit Tagen vergesse ich regelmäßig mich um das defekte Sustain Pedal des Keyboards zu kümmern. Es fehlt eine Schraube. Futsch, verschwunden in den Untiefen des Musikraumes. (Wer den charakteristisch gepunkteten PVC-Bodenbelag kennt, der gerne in öffentlichen Gebäuden verlegt wird, wird mir zustimmen, dass es relativ aussichtslos ist, dort etwas wiederzufinden, was nicht über eine gewisse Größe verfügt.) Mit nur einer Schraube macht das Pedal, was es will. Das fällt sogar den Chorkindern auf. Sind sie doch ansonsten Wohlklang gewöhnt.

Fachmännisch kümmert sich nun Frank aus der 4b darum. Zunächst dreht er die verbleibende Schraube aus, begutachtet sie und vermisst Länge und Durchmesser mit seinem Geodreieck. Mit dem Füller macht er sich Notizen auf seinem linken Arm. Kein Problem, sagt er, so eine finde er bestimmt im Werkzeuglager seines Vaters. Dort würde er am Wochenende bereits für Frau Schmitz-Hahnenkamp auf die Jagd gehen. Die habe nämlich ebenfalls eine Schraube locker.

Vielen Dank, Frank.