Diese Woche spottet wahrlich jeder Beschreibung. Ein Drittel des Kollegiums erkrankt, kein Hausmeister, erneut keine Heizung, keine Putzfrau. Ständig zwei Klassen parallel unterrichtet. Die Anspannung im Lehrerzimmer… unsagbar. Dazu Ärger über fehlende elterliche Sorge, seelische Grausamkeiten und die ewig mahnende innere Stimme, Abstand zu wahren. Heute dann die explosionsartige Entladung – Inobhutnahme eines meiner Schüler durch das Jugendamt.
Es gibt Dinge, die müssen schnell gehen. Manchmal so schnell, dass Körper, Seele und Gehirn mit der Kaskade verschiedener Emotionen, die einen durchlaufen, gar nicht mehr klarkommen. Ein einziges Wechselbad aus unfassbar großem (Er-)Schrecken, Wut, Angst, (Mit-)Leid und der stetigen Frage, ob die Entscheidung, die man innerhalb kürzester Zeit zu treffen gezwungen wurde, die richtige ist. Details wären hier nun fehl am Platz. Unfassbar aber die Tatsache, dass es so viele Kinder gibt, denen Leid geschieht. So großes Leid, dass im schlimmsten Falle ein Leben zu so einem frühen Zeitpunkt bereits völlig verkorkst scheint.
Gut tut dann, wenn sich ein solcher Tag, eine solche Woche nach gefühlter Unendlichkeit neigt.
Gut tut eine Nachricht des Dankes, dort gehandelt zu haben, wo Wegschauen der einfachere Weg gewesen wäre.
Gut tut auch die Fahrt nach Hause, das Umarmtwerden der Familie, ja sogar eine kotzende Katze hat erleichternde Wirkung. (In jeder Hinsicht.)
Und die Aussicht auf einen gigantischen Erdbeerdaiquiri!