Ende der Kreidezeit?

Vielen Dank für die ausführlichen Ideen und Meinungen zum Smart Board. Ich bin ja mal gespannt. Besonders auf den – auch vom Referenten gestern hochgelobten – Einsatz im MU. Leider konnte auch er kein Liniensystem finden. Dafür ein paar Noten in den „Bildern einer Ausstellung“ von Mussorgsky verändern und abspielen. Welche Überraschung, es klang scheußlich.

Ich bin zugegebenermaßen nach wie vor skeptisch, was den sinnvollen Einsatz anbelangt. Notenlehre, ja, klar. Aber einen Großteil meines Musikunterrichts nimmt das Selber-Tun ein: Warm Ups, Bodypercussions, Singen, Klassenmusizieren, Klänge erkunden. Und – möglicherweise bin ich da fossil veranlagt – ich finde, es geht einfach nichts über ein Klavier. Stellt man einen Erstklässler daneben, ist es beeindruckend groß, es kann laut (und so leise!) sein, man kann es öffnen und gucken, was sich da drin versteckt, man kann an den Saiten zupfen und die Hämmerchen beobachten. Was passiert da eigentlich mit, wenn man auf eins der Pedale tritt? Wie lange klingt so ein Ton nach, wenn man das Fortepedal betätigt? Warum schwingen auf einmal auch die anderen Saiten mit? Kann man Klangfarben sehen? Und wo zum… hat sich eigentlich Frau Weh versteckt?

Ok, ich schwelge. Nichtsdestotrotz werde ich den Kampf mit dem Whiteboard aufnehmen. Denn wie gesagt, ich war durchaus beeindruckt von den gestern gezeigten Möglichkeiten. Aber ich werde für meine ersten Versuche (also die richtigen; Filme zeige ich schon eine ganze Weile über das Board, weils so schön groß ist) einen Ferientag einplanen. Denn eine technische Neuheit auszuprobieren, während im Rücken eine ganze Klasse – zunächst erwartungsvoll, dann zunehmend ungeduldiger – marodiert wartet, darauf kann ich wahrhaftig verzichten.

Die erste Runde Whiteboard gegen Weh geht übrigens knapp an mich. Es entpuppte sich als gar nicht so leicht, die Software auf mein kleines Laptop zu packen. Aber ich stecke mitten im Setup, das wird schon noch. Geübt wird dann am Grafiktablett. So leicht finde ich das akkurate Schreiben der Vereinfachten Ausgangsschrift mittels interaktivem Stift nämlich nicht. Aber musste man nicht auch das Schreiben an der Tafel im Referendariat erstmal lernen? Na also. Soll mal einer sagen, ich gäbe mir keine Mühe.

Darf nur kein Stromausfall passieren…