Es ist nicht immer einfach…

Hallo ich bin´s, Herr Weh.

Es ist mal wieder so weit. Die Dame des Hauses weilt auf einem MusiklehrerTralalaWochenende und hat mich gebeten sie würdig zu vertreten. Das ist natürlich gar nicht so leicht. Aber ich gebe mir Mühe.

Es ist nicht immer einfach ein Lehrerinnengatte zu sein. Vermutlich gibt es nur wenige Berufe, in denen arbeitet man nicht nur, man lebt sie. Grundschullehrerin ist definitiv einer davon. Manchmal sogar rund um die Uhr.

So auch im Hause Weh. Die Metamorphose von der tollsten Ehefrau der Welt* (Frau Weh) zur tollsten Grundschullehrerin der Welt * (Frau Weeeeheh) dauert nach dem Erwachen oft nur Sekundenbruchteile. Die Rückverwandlung wiederum kann deutlich länger dauern und findet gelegentlich erst im Schlaf statt.

Das ist an sich alles gar nicht so schlimm. Ich finde es toll, wie sehr meine Frau ihren Beruf liebt. Doch es gibt Tage, da kommt es mir vor, als fände Schule nicht auf dieser Welt statt, sondern irgendwo da draußen, ganz weit draußen. So abstrus erscheinen manche Vorschriften und Abläufe des Schul(verwaltungs)systems für einen armen Außenstehenden wie Herrn Weh, der ja nur das „normale“ Berufsleben in der freien Welt kennt (Hah, alleine die Vorstellung, mein Chef könnte meine Kündigung (also den Versetzungsantrag) bis zu fünfmal ablehnen, weil…ja, warum eigentlich?) Vielleicht erfindet Frau Weh diese Geschichten auch nur um mich zu unterhalten, meine Gutgläubigkeit oder meinen Verstand auf die Probe zu stellen? Auch nach all den Jahren an ihrer Seite kommen mir da manchmal noch Zweifel.

Doch zum Glück gibt es ja die Kuschelpädagogik. Denn dank der vielen Reaktionen auf Frau Wehs Geschichten weiß ich nun endlich und mit absoluter Gewissheit: Es ist alle wahr!  Und da einige Kommentare (aber leider noch viel zu wenige) sogar von der Spezies des Grundschullehrergatten stammen weiß ich jetzt auch: Du bist nicht allein, Herr Weh!

Mit dieser Erkenntnis beende ich meine kurze Vertretungsstunde und nutze die Gunst des Augenblicks, um allen fleißigen Lesern und Kommentatoren zu danken, die es mir möglich gemacht haben, meine Frau und ihren Beruf mit all seinen positiven und negativen Aspekten, aus einem ganz neuen Blickwinkel kennen zu lernen.

Macht weiter so!

*Natürlich rein subjektiv durch die rosarote Herr Weh Brille betrachtet.

0 Kommentare zu „Es ist nicht immer einfach…

  1. Es ist schon so, Herr Weh, dass es nicht einfach ist, eine Lehrerin zur Frau zu haben.
    Es ist aber auch nicht leichter, als Lehrer mit einer Lehrerin verheiratet zu sein.
    Sollen wir einen Blog „Betroffene“ aufmachen?

  2. Lieber Herr Weh,

    die Frau meines Herzens schrieb mir soeben, dass Du einsam vor Dich hinbloggst. Frau Weh ist schon ins Bett gegangen, sie ist eine Stunde jünger als ich und Sonntag kriegst Du sie wohlbehalten wieder! Versprochen!

  3. Was denn Herr Weh! Sie zweifeln oder zweifelten zeitweilig an dem Wahrheitsgehalt der Geschichten Ihrer Gattin?
    Na, wenn das Frau Weh hört…

  4. Wie jetzt, der Schuldirektor kann Kündigungen von Lehrern bis zu fünfmal ablehnen? Warum denn? Wenn ein Lehrer also wirklich wirklich gehen will und der Direktor das wirklich wirklich überhaupt nicht will, muss der Lehrer sechsmal hintereinander kündigen und dann darf er gehen. Versteh ich nicht.

  5. Sehr interessant zu lesen, wie es dem Gegenstück der Lehrerin geht. Ich sollte Sie mit meinem Schatz zusammenbringen, das wären sicher gute Gespräche.

  6. Um einmal Ihrem Wunsch nach mehr Kommentaren nachzukommen: Sie sind tatsächlich nicht allein, Herr Weh! Auch ich gehöre der Spezies der Grundschullehrerinnen-Gatten an und bin großer Anhänger dieses Blogs – zumal ich manchmal glaube, meine Frau Weh (ich habe auch eine) würde diese Zeilen verfassen, so bekannt kommen mir die Erlebnisse vor. Wenn es dann um das musikalische Talent Ihrer Frau Weh geht, bin ich mir dann doch wieder sicher, dass es sich nicht um die selben Personen handelt (meine Frau Weh singt zwar auch, mit gar…räusper…lieblicher Stimme…aber lassen wir das).
    Wie dem auch sei, Sie können sich meiner Solidarität gewiss sein. Vielleicht könnten wir sogar eine Interessenvereinigung gründen, die sich für die Förderung unserer Qualifikation einsetzt: Duden-Kurs, um beim Korrekturlesen der Elternbriefe keine Fehler zu übersehen; Bastel-Workshop, um bei der Unterrichtsvorbeitung mit Schere und Kleber endlich einmal eine produktive Hilfe zu sein; Kommunikationswochenende zur Vorbereitung auf unsere Rolle als Begleiter zu außerschulischen Veranstaltungen, bei denen man gegenüber den Eltern einen guten Eindruck machen muss; vielleicht schaffen wir es auch, für uns die Chance auf Verbeamtung zu erwirken, denn diese Möglichkeit war in der Stellenbeschreibung bisher gar nicht vorgesehen.
    Also, Herr Weh, bleiben Sie dran, ich bleib es auch!

    Und an Frau Weh: Ich fordere, dass Herr Weh regelmäßig in diesem Blog zu Wort kommt. Denn auch ich bin auf Tipps und Tricks Gleichgesinnter angewiesen und freue mich stets, zu hören, dass andere Grundschullehrerinnen-Gatten irgendwo da draußen sind…

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