„Boah, Herr Weh, so einen Ömmes hatte ich noch nie!“, fassungslos stehe ich vor dem Badezimmerspiegel und betrachte meinen Megapickel. „Ach, das ist doch gar nix!“, antwortet Herr Weh etwas herablassend, weil in der eigenen Jugend mit Talgterror ganz anderen Kalibers konfrontiert. Er rät zur Öffnung. Auch ich möchte nach über einer Woche qualvollen Wachstums dem Trauerspiel ein Ende bereiten und setze wildentschlossen meine Daumennägel links und rechts neben dem Monstrum an. Mit einem satten büddddsch bricht die Oberfläche auf und sorgt für sofortigen Druckausgleich.
„Waaaaah!“, schreie ich auf, „Guck dir DAS mal an!“ „Tja, sofort kleiner!“, meint Herr Weh mit Kennermiene. Ich staune, er hat recht: Aus der Traum vom zweiten Gehirn. Lediglich eine kleine rote Stelle kündet noch vom letztwöchigen Leiden der (nicht mehr ganz so) jungen W. (Erwähnte ich, dass ich mich in meiner Jugend nie, niemals mit Auswüchsen solcher Größe plagen musste? Offensichtlich sind meine Talgdrüsen Spätzünder oder an der Sache mit dem Entschlacken ist doch mehr dran, als ich vormals dachte.)
„Ich wusste es“, teile ich Herrn Weh mit, „das Ding steckte voller Bosheit. Mein Karma“, und ich blicke verklärt zur Badezimmerlampe auf, „ist nun wieder so rein wie die Heftseite eines Erstklässlers.“ Vorsichtig tupfe ich die Überreste mit einem Stück Klopapier ab und tippe einen Stips Penatencreme auf mein Gesicht. So, denke ich befriedigt, das hätten wir.
Leicht und beschwingt – mindestens um 85g verstopfter Pore leichter – tänzle ich aus dem Bad und packe meine ABS-Socken und eine Flasche Wasser in die Sporttasche. Das mit dem fit und fröhlich… also Hammer!