Krank. Natürlich.
Erwischt es mich doch immer so kurz vor Toresschluss. Selbstverständlich unvorbereitet. Genauso wie mich auch der Sommer immer ganz plötzlich überrascht. Zack, ist er da und wer hat es wieder nicht kommen sehen und trägt ein 2 Kilo-Schuljahresendbäuchlein zu käsigen Beine? Genau, Frau Weh. Schlimmer noch: „Deine Beine sehen igelig aus“, raunt mir eine Erstklässlerin charmant beim Kolleginnenabschied zu. Ich sitze auf dem Cajon und versuche die rhythmischen Zügel einer ganzen Klasse fest in der Hand zu halten. Da kann einem schonmal ein Hosenbein hoch- und das Herz in selbiges hineinrutschen. Außerdem plagt mich eine üble Erkältung. Mein Kopf fühlt sich an, als habe ich mein Gehirn bereits mit einem kräftigen Nieser ins Nirwana befördert.
Aber gut war es. Und schön. Alle haben ihren Part bravourös gemeistert. Ich war wirklich stolz auf meine Musikklassen. Auch die CrazyFunkyChicken haben etwas zusammengeschustert, das – du ahnst es nicht! – zu Musik wurde. Heterogener als dieses Miniorchester zwischen Saxophon und DreiMannKlavier geht schon gar nicht mehr. Inklusiver auch nicht, schwankte doch das waghalsige Arrangement zwischen du spielst die ganze Zeit und nein, nur EINMAL am Schluss draufhauen! Doch spätestens als die gesamte Schulgemeinde einfiel ins „Zu Ende geht die Grundschulzeit, viele Jahre warst du hier“ wurde Gewissheit, was vorher Hoffnung (und gelegentlich auch blanke Panik war):
Das war richtig gute Arbeit!
Oder wie es ein CrazyFunkyChicken formulierte: „Cool, wir habens voll drauf, Frau Weh!“
Liebe Frau Weh,
ich wünsche rasche Genesung, so daß dann die Ferien wenigstens gesund angetreten werden können!
Ich bin immer wieder überrascht, daß in anderen Bundesländern Sommerferien immer soooo früh anfangen, wo wir in Bayern doch die Nachzügler sind und erfahrungsgemäß von Ende Juli/Anfang August bis Mitte September schulfrei haben.
Für uns geht es ja ab September dann mit der ersten Schulzwergin los. Bis dato waren wir (im Wechsel) schon diesbezüglich auf vier (!) Elternabenden an der Schule. Aber Gottseidank sind die sehr kurz (ca 1h) und kurzweilig.
Aber allmählich merken wir, daß unsere Familie nervös wird. Der letzte Monat Kindergarten wird noch ausgekostet und dann noch sechs Wochen bis zur Grundschule… Ich bin ehrlich gesagt erschüttert, wie schnell die Zeit vergeht. Ich glaube, wenn die Kinder auf der Schule sind, wird die Zeit noch einen Zahn zulegen….
So, sentimental grüßt die solidarisch bikinibauchuntaugliche, dauerkäsebeinige
englerin
Bayern ist so spät dran, weil man sich dort eine Woche Pfingstferien genehmigt 😉
Vielen Dank für die Genesungswünsche. Heute ist es schon wieder etwas besser, Schlaf ist eben doch die beste Medizin.
Dann sind wir mal alle gespannt, wie sich die Schulzwergin dann so schlägt! 🙂
Viele Grüße,
Frau Weh
P.S. Es lebe der Tankini!
Soll ich Dich demotivieren? Bayern hat sogar 2 Wochen Pfingstferien (neben 1 Woche Herbst, 2 Wochen Weihnachten, 1 Woche Fasching/Karneval, 2 Wochen Ostern und 6 Wochen Sommer)… Gelobt sei das Tagesheim! Das erklärt sicher auch, warum im katholischen Bayern mehr Super-Moms sich „nur“ um Kinder, Küche und Kirche* kümmern … So viel Urlaub hat ja kein Normalsterblicher… 😉
*Ich hoffe der Sack Humor nebst Pfund Ironie hat jede/r Leser/in mitbekommen…
Die heiligen drei Ks! 🙂