Klassenfrequenzrichtwerte

Ich danke euch für die regen Kommentare des gestrigen Tages. Wohltuend zu lesen, dass ein solcher Ausblick nicht nur bei mir Empörung hervorruft. Interessant an den vielen Kommentaren finde ich aber auch, dass eigentlich niemand so richtig Bescheid weiß, was den Klassenteiler an Grundschulen anbelangt. Mit gutem Grund übrigens, denn DEN Klassenteiler – ich spreche hier für NRW – gibt es gar nicht. Wohl aber einen Klassenfrequenzrichtwert, der munter variiert.

Ich versuche mal die Fakten aufzuführen:

  • Die Landesregierung möchte bis zum Jahr 2015/16 den Klassenfrequenzrichtwert von 24 auf 22,5 Kinder absenken.
  • Die Bildung von Klassen mit weniger als 15 und mehr als 29 Kindern ist zukünftig unzulässig. Wohlgemerkt die Bildung, nicht die Aufstockung im laufenden Jahr.
  • Für die Bildung der Eingangsklassen ist der Schulträger zuständig. Er verteilt die zu bildenden Eingangsklassen auf die Schulen, indem er die Gesamtzahl der Kinder durch 23 teilt. Das Ergebnis ist die Zahl der neu zu bildenden Eingangsklassen. Dabei gibt es durchaus Handlungsspielraum. Ein Kriterium hierfür ist beispielsweise der Einzugsbereich. Der Schulträger entscheidet über Aufnahmekapazität und Klassengröße der einzelnen Grundschulen in der Kommune.
  • Mit der Größe einer Grundschule nimmt die maximale Größe ihrer Klassen ab. Richtet eine Grundschule drei Eingangsklassen ein, so sitzen dort maximal 27 Kinder, sind es gar fünf erste Schuljahre, so lernen höchstens 25 Kinder miteinander. Einzügigkeit bedeutet in diesem Fall den Jackpot mit maximal 29 Kindern. 29 bedeutet die Startzahl, es können durch Zuzug durchaus noch Kinder dazugewonnen werden.
  • Die Kinder haben ein Recht auf dreijährigen Verbleib in der Schuleingangsphase, also dem 1. und 2. Schuljahr. Stellt sich heraus, dass die Kinder verbleiben sollen, so dürfen sie das tun. Egal, wie groß die aufnehmende Klasse ist.
  • Einen absoluten Höchstrichtwert für die Klassengröße gibt es nicht.

Ich beziehe mich auf unsere Bildungsministerin Frau Löhrmann. Das neue Grundschulkonzept für unser Bundesland liest sich fluffig und sinnvoll. Allerdings darf man nicht zwischen den Zeilen lesen. Das ist nämlich deutlich ernüchternder.

Nichtsdestotrotz wünsche ich uns allen ein wunderschönes Spätherbstwochenende. Ich gehe auf jeden Fall Sonne tanken, Vitamin D kann man ja nie genug haben. Das ist doch für die gute Laune zuständig, oder?

Herzlichst, Frau Weh (superherowonderteacher to be)