Ja, die erste Woche nach den Ferien ist immer die schlimmste. Ach ja, und natürlich die letzte vor den Ferien. Und manche dazwischen ebenfalls.
Was soll ich also schreiben zu einem Tag, an dem sich Nick und Justin in der Pause so in die Haare kriegen, dass der eine rote Striemen im Gesicht aufweist und der andere im Gebüsch verschwindet und hundekackebesudelt wieder rauskommt. „Ich bin da nur so reingetreten, Frau Weh.“ Drin gewälzt wäre wohl die richtige Umschreibung. Schuhe, Socken, Hose. Alles voll. Vor Wut stampft er auf den Boden wie Rumpelstilzchen. Die Bröckchen fliegen. Na toll. Also umziehen. (Liebe Referendare, Stifte gespitzt, hier ein Überlebenstipp: bei Übernahme eines 1. oder 2. Schuljahres empfiehlt es sich, beim ersten Elternabend um aussortierte Kleidung als Wechselsachen zu bitten. Und Plastiktüten. Macht vieles leichter.)
Als weitere Denkwürdigkeiten des Tages kann ich noch Benjamins Tritt in eine Reißzwecke („sie ist mir einfach in den Schuh gerutscht!“), den spektakulär anmutenden, glücklicherweise harmlosen Sturz eines Chorkindes vom Hocker („Der Boden hat gewackelt, echt jetzt!“) und den unglückverheißenden Blick auf den Vertretungsplan der nächsten Woche nennen. Ab kommendem Montag unterrichte ich eine Stunde mehr pro Woche. Vertretungsmäßig. Das sind dann 29 Unterrichtsstunden. „Geht leider nicht anders.“ Genauso wie es leider nicht anders geht, als dass ich plötzlich wieder Riesengruppen in Religion und doppelte Klassenstärken in Musik sitzen haben werde. An diesem Punkt beschließe ich, dass jetzt wirklich Zeit fürs Wochenende ist.
Und das beginne ich gleich mit einer guten Freundin und einer ordentlichen Portion Sushi. Gut für Gehirn, Herz und Immunsystem. Kann ich alles gebrauchen. Denn wer weiß schon, was mich nächste Woche so erwartet in unserem beschaulichen schulischen Mikrokosmos. Und wenn mich heute Abend jemand milde anlächelt und sagt „ach, als Grundschullehrerin hast du es ja bestimmt richtig nett…“, dann stopf ich dem ein Temaki dorthin, wo die Sonne nie scheint. Muhahaha.
Ich unterschreibe das so. Gut, dass die Woche um ist! Viel Spaß beim Sushi!
Sushi hätte ich heute auch gebraucht… Aber wenn ich mir das so anhöre, war dein Tag sogar noch ein bisschen „netter“ als der meine. Mein Beileid zu der Zusatzstunde.
Na dann, ein schönes erholsames Wochenende!!!
Am besten ist der Spruch:“Jetzt hab dich mal nicht so, dafür hast du doch um 12.30 Uhr Feierabend.“
29 Stunden! Puh!
Hihi, also, die Grundschullehrerin meiner Tochter hat es aber wirklich nett, die hat aber auch nur 11 Kinder in ihrer Klasse…;-)…ich kann mir schon vorstellen, dass es sonst nur manchmal so richtig nett ist als Lehrerin, egal welcher Natur.
OHJE, … naja, kann ja jetzt nur besser werden in Woche 2 von 12 ♥
Den Tipp habe ich mir notiert! (Erschreckenderweise höre ich ihn nicht zum ersten Mal… das kann ja lustig werden!)