So langsam dämmert es mir: Mit der Abgabe der Zweitklässler verliere ich nicht nur eine äußerst verhaltenskreative Lerngruppe, sondern auch die engagierteste Mutter aller Zeiten. Der Abschied rückt näher und näher und offensichtlich geht auch ihr das ans Herz. Wie sollte ich mir sonst die erstaunlich geringe Zahl an E-Mails und Mitteilungen im Hausaufgabenheft erklären? Es scheint fast, als übe sie sich bereits in Verzicht. Warmer Entzug sozusagen.
Oder liegt es vielleicht gar nicht an der sich langsam einschleichenden Traurigkeit und Wehmut, sondern daran, dass Supermom den anstehenden Lehrerwechsel als gar nicht so übel ansieht? Rückt die Gymnasialempfehlung für Mia-Sophie eventuell etwas näher, weil die resolute Frau Schmitz-Hahnenkamp die Klasse übernimmt und (endlich) auf Kurs bringt? Wie sonst sollte ich mir den Wortlaut dieser E-Mail im Klassenverteiler erklären?
„Liebe Eltern der Klasse 2c, wir feiern! Und zwar das Abschlussfest des 2.Schuljahres sowie den bevorstehenden Lehrerwechsel.“
Pffft, vielen Dank auch!
Ouch, naja, der Elternkontakt ist leider wirklich ein undankbares Thema. Egal welches Prinzipien oder welches Konzept man verfolgt, einen Elternteil passt das nicht in den Verlauf ihres Kindes.
„äußerst verhaltenskreative Lerngruppe“ Das ist wiederum schade, vor alledem, dass solche Ergebnisse nicht nur alleine den Kindern zuzuschreiben sind 😉
“äußerst verhaltenskreative Lerngruppe” Das ist wiederum schade, vor alledem, dass solche Ergebnisse nicht nur alleine den Kindern zuzuschreiben sind 😉
Stimmt, da habe ich auch noch meine Finger drin 😀
Dazu könnte man als Schulleiter(in) schon mal ein Wort gegenüber Supermom verlieren.
Nicht nötig, ich vermute, dass einige der Eltern über den Wortlaut genauso lachen mussten wie ich
Einige sicher. Manche Signale sollten aber alle mitbekommen.
Geil 🙂
„verhaltenskreative Lerngruppe“ – klingt gaar nicht gut
Genaugenommen klingt das sogar recht nett 😀
Oha… das ist hart!
LG
Hui, das ist aber schon fies von der Supermom…aber pfeifen Sie drauf, liebe Frau Weh. Ich glaube solche Eltern kennen wir doch alle und jeder hat sich schon über solche Situationen geärgert. Ich denke, Sie sind ne tolle Lehrerin, die solchen Mist nicht ernst nimmt. Trinken Sie ein großes Glas Roti mit Herrn Weh und lästern Sie so richtig über die Schrulle ab!!! Das hilft, ich spreche aus Erfahrung…
Ihre Arnie
Och, ich glaube, dass sie einfach schneller getippt als nachgedacht hat. Das passiert ihr gelegentlich 😉
Ja, spaßige Eltern hat man….
jüngstens auf dem Elternabend.
Supervater: Ich wüsste gern mal die Noten von X.
ich: Ja, kommen Sie doch in meine Sprechstunde. Sie selbst weiß ihren Notenstand, und Sie sind ja auch seit Mai über die B-Gefährdung informiert. Waren Sie denn schon in den Sprechstunden der Lehrer, wo sie die schlechten Noten hat?
Supervater: Nö, dazu hab ich keine Zeit. Ich komme dann also zu Ihnen in die Sprechstunde.
Ich: Ja, gerne, allerdings ist vier Wochen vor Notenschluss wahrscheinlich nicht mehr Zeit genug, um das Notenbild großartig zu verbessern. Die meisten Schulaufgaben und Exten sind ja schon geschrieben.
Supervater: Ja, das weiß man eh, dass die Lehrer am Liebsten nach Fasching aufhören würden zu arbeiten.
Ich hoffe, er begrüßt auch seinen Notzarzt mit „Hallo, Sie inkompetenter gieriger Blutsauger“, oder so…
„Supervater: Ja, das weiß man eh, dass die Lehrer am Liebsten nach Fasching aufhören würden zu arbeiten.“
Na, der kennt sich ja aus!
Boah. Da war ich jetzt erst al sprachlos. Das würde ich Supermom irgendwie unter die Nase reiben. Seitenhiebsmäßig. Aber so, dass sie es versteht (oft verstehen solche Menschen ironisch-lakonische und sonstwas für ANSPIELUNGEN ja leider nicht)
Ach, jetzt muss ich Supermom mal ein bisschen in Schutz nehmen. Vermutlich war sie einfach in Eile als sie die Mail schrieb. Irgendwo zwischen Mia-Sophies (das Kind ist ja so begabt!) Reitstunde und Blockflötenunterricht schnell ins Smartphone gehämmert, da kann schon mal ein Freud’scher Fehler reinrutschen. Ich hab da ein großes Herz 😉
„da kann schon mal ein Freud’scher Fehler reinrutschen. Ich hab da ein großes Herz“ – Gute Einstellung. Wer für sich selbst gut attribuieren kann, bleibt eher gesund und motiviert und kann das den Kids auch am besten weitergeben.
Nichts drauf geben, einfach winken und lächeln. Es kriegt letztenendes jeder, was er verdient. Karma und so. 😉